Wann genau Euba in das Licht der Geschichte rückte, ist nicht bekannt. Erstmals erwähnt wurde das Dorf in den Meißner Bistumsartikeln des Jahres 1250.
Euba liegt am Nordrande des Erzgebirges. Der Eubaer Pfarrer Carl David Friedrich Uhlmann (1822 bis 1847) beschreibt seinen Ort liebevoll folgendermaßen: „Das Dorf Euba, welches links und rechts von Anhöhen eingeschlossen ist und sich folglich im Thale hinzieht, liegt sehr romantisch und gewährt dem menschlichen Auge herrliche Aussichten auf seinen Anhöhen..."
Im 12. Jahrhundert waren viele junge Bauern oder landlose Freie aus Niedersachsen, Thüringen und Franken dem Rufe des deutschen Kaisers gefolgt, den vorerzgebirgischen Raum zu besiedeln. So begannen sie in dem schier undurchdringlichen Waldgebiet an einem kleinen Nebenfluß der Zschopau neues Land zu gewinnen. Euba gründeten fränkische Siedler. Das belegt die Tatsache, dass Euba ein Waldhufendorf ist, eine fränkische Form der Ortsbildung. Die Bauern kamen nicht allein in das wilde Gebiet, sondern sie wurden von einem Adligen geführt, der von seinem Oberherrn mit dem Land belehnt worden war. So ist Euba von Anbeginn ein mittelalterlicher Herrensitz mit einem Lehngut, heute an einem anderen Standort als zur Zeit der Ortsbesiedlung.
Der erste Wohnsitz des Lehnsherrn befand sich im heutigen Zentrum des Dorfes. Zu den Gebäuden dieses alten Lehnguts gehörte auch der frühere Eubaer Gasthof „Zum Lehngericht“, der in den neunziger Jahren abgerissen wurde. Die noch existierenden Gebäude des Lehnguts entstanden erst im 16./17. Jahrhundert.
Die westliche Abgrenzung des Lehnshofes war der alte Mühlteich. Dieser Teil ist uns heute noch mit dem Lehngutteich erhalten.
Der erste im Jahre 1317 namentlich erwähnte Besitzer des Lehngutes war ein Ulrich von Iwen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird ein Ritter Nicol von Staupitz als Bewohner des Gutes genannt, nach ihm die Herren von Wesenick, von Reinsberg und von Kettewitz.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Lehngut erheblich zerstört und man errichtete 1686 das erste Gebäude des neuen Gutes, einen Marstall mit einer Säulenhalle im Stile der Spätrenaissance. Dieses Pferde- und Ochsenstallgebäude mit seinem vorgesetzten Säulengang entstand aus den Reststeinen vom Bau der Augustusburg, die unter äußerst schwierigen Bedingungen von Bauern in Frohnarbeit von der Augustusburg nach Euba gebracht wurden.
Der baugeschichtlich sehr wertvolle Marstall wurde am 16. Februar 1988 ein Raub der Flammen und ging damit unwiederbringlich verloren.
In den Jahren 1688 bis 1695 entstanden die Gebäude des Herrenhauses, des Stalles und der großen Hofscheune, in deren Nachfolgebau sich seit 2000 unser Gasthof befindet. Zum Lehngut gehörten auch die Gerichtsbarkeit und das Schank- und Braurecht. Der Besitzer des Lehngutes übte im Auftrage des Grundherren die niedere Gerichtsbarkeit und die Dorfverwaltung aus. Er allein durfte im Ort Bier brauen und selbiges auch ausschenken.
Das Eubaer Bier soll am Anfang des 20. Jahrhunderts noch zu den besten der Umgegend gezählt haben und wurde im alten „Lehngericht“ angeboten.